Das größte Problem beim Wiederaufbau der Ukraine wird nicht die Anziehung von Investitionen sein, sondern der Mangel an Arbeitskräften.

Nach Schätzungen des Wirtschaftsministeriums müssen in den nächsten zehn Jahren zusätzlich 4,5 Mio. Menschen für den ukrainischen Arbeitsmarkt gewonnen werden. Ohne sie ist es unmöglich, das Land erfolgreich wiederaufzubauen und das Wachstum der nationalen Wirtschaft zu gewährleisten, zumindest das erforderliche Minimum von 7% pro Jahr.

Der Krieg hat die Probleme im Zusammenhang mit dem Mangel an qualifiziertem Personal und bestimmten sektoralen und regionalen Ungleichgewichten noch verschärft. Die größte Herausforderung ist die Abwanderung von Millionen von Ukrainern ins Ausland aufgrund der Mobilisierung und der traditionellen Arbeitsmigration. Gleichzeitig zeigen die jüngsten Umfragen, dass fast die Hälfte der Flüchtlinge nach dem Sieg nicht in ihre Heimat zurückkehren wird. Und je länger der Krieg dauert, desto schneller wächst der Anteil derjenigen, die sich dauerhaft an einem neuen Ort niederlassen wollen.

Nach Angaben der UN sind seit Beginn des Krieges weltweit etwa 8 Mio. Ukrainer als Flüchtlinge registriert worden. Ohne eine wirksame staatliche Politik für zurückkehrende Migranten könnte die Ukraine in den nächsten zehn Jahren bis zu 113 Mrd. USD an BIP verlieren.