Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen hat die Ukraine Russlands größte Schießpulverfabrik ins Visier genommen, während der Aggressor erneut Charkiw angreift.

In der Nacht zum 11. Juni führten ukrainische Drohnen einen schweren Angriff auf die Schießpulverfabrik in Tambow durch. Anwohner berichteten, sie hätten mindestens 15 Explosionen gehört, begleitet von einem Feuer, das wahrscheinlich von einem der Munitionslager entzündet wurde.

Das Schießpulverwerk in Tambow ist der führende Schießpulverhersteller in Russland und stellt über 200 verschiedene Produkte für Handfeuerwaffen, Handgranaten, Granatwerfer und Artilleriemunition her. Der jüngste Angriff ist der fünfte seit Ausbruch des Krieges, der letzte erfolgte am 29. Mai. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden über Nacht 32 ukrainische Drohnen abgefangen und über Russland abgeschossen.

Als Vergeltung schoss die Russische Föderation 17 Shahed-Drohnen auf Charkiw ab, wobei ein Hochhaus und Privathäuser getroffen wurden. Eine Drohne traf auch ein Oberleitungsbusdepot und beeinträchtigte die technische Kommunikation und Industrieanlagen. Der Angriff forderte drei Todesopfer und 60 Verletzte, darunter auch Kinder.

Außerdem bombardierten die russischen Streitkräfte am 11. Juni Kupjansk in der Region Charkiw und beschädigten dabei über 80 Wohnhäuser, einen Kindergarten, einen Bahnhof und ein Notarzteinsatzfahrzeug.