Sanktionen gegen die russische Bergbau- und Metallurgieindustrie: Wird die Ukraine davon profitieren?
Infolge der europäischen Sanktionen gegen die Bergbau- und Hüttenindustrie (MMI) ist die russische Ausfuhr von metallurgischen Rohstoffen, Halbzeugen, Walzstahl und Rohren in die EU im Vergleich zum Vorkriegsjahr 2021 um 68% auf 3 Mrd. EUR zurückgegangen.
Dies könnte der Ukraine die Möglichkeit eröffnen, ihr Angebot an MMI-Produkten für den EU-Markt zu erhöhen. Infolge der Verabschiedung des 12. Sanktionspakets ergaben sich Möglichkeiten zur Steigerung der Ausfuhr von Eisen- und Ferrolegierungen. Die Ukraine kann zusätzlich bis zu 1,5 Mio. Tonnen Roheisen und bis zu 7-8 Mio. Tonnen Eisenerz-Coils auf den EU-Markt liefern.
Allerdings wird es für ukrainische Anbieter schwierig sein, russische Produkte aufgrund ihrer niedrigeren Preise zu ersetzen. Dennoch ist eine schrittweise Übernahme des russischen Marktanteils durch ukrainische Produzenten ab dem nächsten Jahr möglich.
Die Inkonsequenz der Sanktionen und Quoten während einer langen Übergangszeit kam jedoch sowohl der EU als auch der Ukraine teuer zu stehen. Die EU schuf ein Ungleichgewicht auf dem EU-Stahlbinnenmarkt und beraubte die Ukraine die Möglichkeit, ihr Exportvolumen zu steigern.