Forscher haben mehrere Möglichkeiten zur Überwindung der Personalkrise in der Ukraine vorgeschlagen.
Laut einer EasyBusiness-Studie hatten im Oktober letzten Jahres 55 % der Arbeitgeber einen Personalmangel, und im April 2024 stieg der Indikator auf 74 %. Die Gründe für die Verschlechterung der Situation sind die Mobilisierung, die Abwanderung der arbeitsfähigen Bevölkerung ins Ausland, die Expansion der Rüstungsindustrie und die allmähliche Erholung der Wirtschaft. Um ein stabiles Wirtschaftswachstum von jährlich 7 % zu gewährleisten, muss die Ukraine bis 2032 zwischen 3,1 und 4,5 Mio. neue Arbeitskräfte für den Arbeitsmarkt gewinnen, einigen Angaben zufolge sogar 8,6 Mio. In Anbetracht dieser Umstände empfehlen Forscher, Menschen mit Behinderungen, Binnenvertriebenen und Emigranten besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
So waren beispielsweise im Jahr 2023 nur 13-15 % der Menschen mit Behinderungen in der Ukraine beschäftigt, verglichen mit 50 % in den EU-Ländern. Darüber hinaus waren 14 % der Binnenvertriebenen im erwerbsfähigen Alter ebenfalls arbeitslos. Aufgrund der Arbeitslosigkeit planen 26 % der Binnenvertriebenen, ins Ausland zu gehen. Unter den Zwangsemigranten steigt der Anteil der Erwerbstätigen im Wohnsitzland, was ihr Interesse an einer Rückkehr in die Ukraine verringert.