Europa kann den Verlust der amerikanischen Hilfe für die Ukraine kompensieren und strebt eine Vertiefung seiner Beziehungen zur G7 an.


Europa ist in der Lage, den Widerstand der Ukraine auch dann zu unterstützen, wenn die Militärhilfe der USA vollständig eingestellt wird, meint Generalmajor Christian Freuding, der die Waffenlieferungen aus Deutschland koordiniert. Er erklärt, dass die europäischen Länder und Kanada bereits den Betrag der letztjährigen US-Hilfe für die Ukraine, der sich auf 20 Mrd. USD belief, übertroffen haben. Unterdessen erhält die Ukraine weiterhin Waffen, die vom vorherigen US-Präsidenten genehmigt wurden. Es ist jedoch ungewiss, ob der derzeitige US-Präsident Donald Trump neuen Lieferungen zustimmen oder Drittländern erlauben wird, amerikanische Waffen für Kyjiw zu kaufen.
Darüber hinaus werden bestimmte Schlüsselaspekte der amerikanischen Unterstützung nur schwer zu ersetzen sein, z. B. Nachrichtendienste, Patriot-Luftabwehrsysteme und Ersatzteile für amerikanische Waffen.
Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass Trump den Einfluss Washingtons auf die europäische Sicherheit schwächt, arbeitet die EU daran, die Verteidigungsbeziehungen zu wichtigen G7-Verbündeten zu stärken. So plant die EU beispielsweise, im Juni ein Verteidigungs- und Sicherheitspartnerschaftsabkommen mit Kanada zu unterzeichnen, das kanadischen Unternehmen den Zugang zum neuen 150 Mrd. EUR schweren Verteidigungsfonds der EU ermöglichen wird.
Die EU hat bereits Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaften zu Themen wie Missionen, Ausbildung und industrielle Zusammenarbeit mit Ländern wie Albanien, Japan, Moldawien, Nordmazedonien, Norwegen und Südkorea unterzeichnet.