Es ergeben sich neue Möglichkeiten, russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen.
Ein beträchtlicher Teil des russischen Vermögens, das in Form von Schuldverschreibungen im belgischen Euroclear-Depot gelagert war, ruht nun auf Konten von Korrespondenzbanken in bar, nachdem die Wertpapiere eingelöst wurden, und fällt nun in die Zuständigkeit vieler Länder. Ukrainische Anwälte sind der Ansicht, dass dies neue Möglichkeiten für die Beschlagnahmung dieser Vermögenswerte bietet.
„Etwa 90% der russischen Währungsreserven lagern derzeit als Bargeld in Banken weltweit. Da diese Währungsreserven nun unter die Gerichtsbarkeit dieser Länder fallen, können die nationalen Regierungen die bestehenden Rechtsnormen nutzen, um diese Gelder in einen internationalen Treuhandfonds für die Ukraine zu überführen“, so die Rechtsexperten.
Ihren Angaben zufolge befanden sich im Jahr 2022 rund 235 Mrd. USD an eingefrorenen Geldern in Europa und 34-61 Mrd. USD außerhalb Europas. 165 Mrd. USD fallen nun unter die Gerichtsbarkeit von Belgien, der Schweiz und Frankreich, 105-126 Mrd. USD unter die Gerichtsbarkeit der USA, des Vereinigten Königreichs, Kanadas, Japans, Singapurs und Australiens. Dies entspricht etwa 40% des Gesamtvolumens der eingefrorenen russischen Reserven.