Ein deutscher Kanzlerkandidat und der estnische Ministerpräsident treffen in Kyjiw ein; Merz unterstützt die Lieferung von Taurus an die Ukraine.

Der deutsche Kanzlerkandidat der CDU/CSU, Friedrich Merz, hat sich bei einem Treffen mit Präsident Selenskyj in Kyjiw für die Lieferung von Taurus-Langstreckenraketen an die Ukraine ausgesprochen. Der Gegenkandidat des amtierenden Bundeskanzlers Olaf Scholz erklärte, er und seine Partei hätten Verständnis für die Notwendigkeit von Langstreckenangriffen der Ukraine auf militärische Einrichtungen auf dem Gebiet der Russischen Föderation.

Im Gegenzug unterzeichneten der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal und sein estnischer Amtskollege Kristen Michal in Kyjiw eine gemeinsame Erklärung, in der die Hauptrichtungen für die weitere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern festgelegt sind. Das Dokument betont die Stärkung strategischer Partnerschaften, die Einigkeit im Kampf gegen die russische Aggression und die Entwicklung der bilateralen Beziehungen in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft. Estland unterstützt die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland, den ukrainischen Siegesplan und die Bestrebungen der Ukraine zur europäischen Integration.

Michal betonte, dass der Beitritt zur NATO der einzige verlässliche Mechanismus für Sicherheitsgarantien für die Ukraine sei.

Shmyhal würdigte auch die estnische Unterstützung im Verteidigungsbereich, die sich auf über 540 Mio. EUR beläuft.