Die Unternehmen haben es nicht eilig, ihre dezentralen Erzeugungskapazitäten an das ukrainische Stromnetz anzuschließen, weil der Markt überschuldet ist.

Ukrainische Unternehmen haben Hunderte von Megawatt an dezentraler Erzeugungskapazität für den Eigenbedarf gebaut, haben es aber nicht eilig, diese Erzeugungskapazitäten an das Stromnetz anzuschließen.

Die Situation auf dem Energiemarkt stellt sich wie folgt dar: Die ukrainischen Energieerzeuger, die Strom auf dem Markt verkaufen, müssen anderthalb Jahre auf ihre Vergütung warten. Diese Situation ist für diejenigen, die ihre Erzeugungsinfrastruktur bereits aufgebaut haben, nicht gerade verlockend, in den Markt einzusteigen, sagen Experten.

In der Ukraine ist derzeit ein Trend zum Aufbau von Erzeugungsanlagen zur Energieautarkie durch gewerbliche Stromverbraucher zu beobachten. Ohne Anschluss an bestehende Netze haben die Unternehmen im vergangenen Jahr über 500 MW in Betrieb genommen.

Es sind proaktive Maßnahmen erforderlich – eine systemische Politik, die den Markt ausbalancieren und ihn schrittweise entschulden könnte. Nach Ansicht von Experten ist dies eine wichtige Voraussetzung für das Entstehen neuer Erzeugungsanlagen, was von entscheidender Bedeutung ist, wenn Russland regelmäßig die Energieinfrastruktur zerstört.

Das Niveau der staatlichen Abrechnungen mit den Stromerzeugern über den grünen Tarif lag Ende 2024 bei 79,6%, verglichen mit 95,3% im Jahr 2023 und 62,2% im Jahr 2022.