Die Ukraine verfügt nicht über genügend Exportkanäle für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse.
Durch den temporären Seekorridor konnten bisher nur 700.000 Tonnen Getreide durch die ukrainischen Seehäfen transportiert werden. Der Minister für Agrarpolitik Mykola Solskyj stellte auf der Tagung des EU-Agrarrates fest, dass die meisten landwirtschaftlichen Erzeugnisse derzeit über die Donauhäfen exportiert werden. Im September wurden fast 2,3 Mio. Tonnen und im August 2,4 Mio. Tonnen landwirtschaftlicher Erzeugnisse über diese Route ausgeführt. Insgesamt belief sich die Ausfuhr von Agrarprodukten im September auf 3,6 Mio. Tonnen.
Solskyj betonte, dass diese Mengen nicht ausreichen, um alle notwendigen landwirtschaftlichen Produkte zu exportieren, da die Ukraine etwa 6 Mio. Tonnen pro Monat exportieren muss, um die Landwirtschaft als einen wichtigen Wirtschaftszweig zu erhalten.
„Wir können ein solches Transportvolumen nur sicherstellen, wenn wir den gesamten Betrieb der Tiefwasserhäfen von Odesa wiederherstellen“, betonte der Minister.
Wie Präsident Selenskyj auf dem zweiten Gipfeltreffen der Krim-Plattform sagte, sind seit dem Start des temporären Korridors etwa 50 Schiffe zum Beladen in den ukrainischen Häfen eingetroffen, und mehr als 50 weitere sollen noch kommen. Trotzdem gingen die Getreideexporte in der neuen Saison um 29,7% auf 8,3 Mio. Tonnen zurück.