Die NBU schätzt die Folgen der anhaltenden Stromknappheit ein: Die Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt, die Zahl der Auswanderer steigt, und die Wirtschaftstätigkeit schwächt sich ab.

In der Ukraine schwächte sich die Wirtschaftstätigkeit im Juni ab, und die Unternehmer verschlechterten ihre Geschäftserwartungen, was vor allem auf die anhaltenden Stromausfälle und den Mangel an Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen ist, so die NBU in ihrem makroökonomischen Bericht.

Diese Faktoren beeinträchtigten die Lebensmittelindustrie, insbesondere die Brotherstellung, und bremsten auch die Wiederherstellung der Metallurgie und die Reparaturarbeiten. Aufgrund der lang anhaltenden Stromausfälle ist die Nachfrage nach energieautarken Produkten und Elektronik erheblich gestiegen. In den Großstädten besuchen die Ukrainer vermehrt Restaurants und Selbstversorgerstellen, was in gewisser Weise den Einzelhandel und den Dienstleistungssektor unterstützt.

Die negativen Auswirkungen des Strommangels haben jedoch zu einer Abschwächung der Nachfrage nach Arbeitskräften geführt, obwohl die Zahl der freien Stellen in dieser Zeit normalerweise saisonal ansteigt, vor allem wegen des Beginns der Ernte. Außerdem könnte der Mangel an elektrischer Beleuchtung eine zusätzliche Abwanderung im Mai-Juni hervorrufen. Die Zahl der Migranten ist bis zum 13. Juni auf 6,6 Mio. Menschen gestiegen.