Die im Mai gestartete russische „Sommeroffensive“ verliert bereits an Schwung.


Trotz zahlreicher Angriffe entlang fast der gesamten Frontlinie haben die angreifenden Streitkräfte keine bedeutenden Durchbrüche erzielt. Moskau stellte im Juni einen neuen Rekord bei der Anzahl der Offensivoperationen auf, doch trotz der erhöhten Kampfintensität deutet der Mangel an Fortschritten in Schlüsselgebieten auf eine Erschöpfung der russischen Offensivfähigkeiten hin.
Im Osten, insbesondere zwischen Pokrowsk und Konstantyniwka, haben die russischen Streitkräfte zwar einige Gewinne erzielt, aber die allgemeine operative Lage nicht verändert. Das Tempo des Vormarsches verlangsamt sich bereits, was auf einen Verlust der Initiative hindeutet. Laut Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyy haben die ukrainischen Streitkräfte die russische Offensive in der Region Sumy gestoppt.
ISW-Experten beobachteten, dass die russische Sommeroffensive eher eine Fortsetzung der Frühjahrsoffensive ist, ohne neue strategische Ziele, da dem Angreifer die Ressourcen für tiefgreifende Durchbrüche fehlen. Die Streuung der russischen Streitkräfte von Charkiw bis zur Region Dnipropetrowsk mindert die Wirksamkeit der Offensive. Trotz seiner zahlenmäßigen Überlegenheit ist Russland nicht in der Lage, seine Streitkräfte in kritischen Gebieten zu konzentrieren. Infolgedessen wachsen die Zweifel an der Fähigkeit des Kremls, seine strategischen Ziele zu erreichen.