Die Gaspreise in der Ukraine sind auf ein Rekordhoch gestiegen und übertreffen die europäischen Preise. Kyjiw bereitet sich auf Importe über eine neue Route über Griechenland vor.


Am 26. Mai erreichten die Erdgaspreise auf dem ukrainischen Markt 23.000 UAH pro 1.000 m³ (einschließlich MwSt.). Die Gaskosten sind auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren gestiegen und liegen über den europäischen Marktpreisen, die sich auf 458-466 USD pro 1.000 m³ oder 38,15-38,83 EUR pro MWh belaufen. Die Differenz zu den europäischen Indikatoren beträgt 2 EUR pro MWh und ist der höchste Wert seit Februar 2024. Analysten führen den Preisanstieg auf dem heimischen Markt auf einen deutlichen Nachfrageüberhang gegenüber dem Angebot zurück.
Die derzeitige Spanne reicht jedoch nicht aus, um die kommerziellen Erdgaseinfuhren in die Ukraine vollständig wiederherzustellen, da sie nicht die gesamte Spanne abdeckt. Sollte sich der Abstand zwischen den ukrainischen und den europäischen Preisen weiter vergrößern, ist es sehr wahrscheinlich, dass private Unternehmen die Gaseinfuhren in die Ukraine wieder aufnehmen werden.
In der Zwischenzeit hat die Nationale Kommission für die Regulierung des Energiemarktes den Transport von Gas in die Ukraine über den transbalkanischen Korridor rationalisiert. Nun wird die Kapazität für den Gastransport über diese Route von Griechenland aus in einer einzigen gemeinsamen Auktion vergeben, die etwa 3 Mio. m³ Gas pro Tag oder 1 Mrd. m³ pro Jahr ermöglicht. Dies dürfte für die Ukraine und ihre Nachbarländer eine Alternative zum russischen Gas darstellen und die Energiesicherheit erhöhen.