Der ukrainische Rechnungshof hat davor gewarnt, dass die Zuweisung von 73% des ukrainischen Haushalts für die Verteidigung ein Risiko darstellt.

Die Rechnungsprüfer haben mehrere Risiken für die wirtschaftliche Stabilität festgestellt, darunter einen Rückgang der Zahl der Einzelunternehmer, Volatilität auf dem Devisenmarkt und Inflationsdruck. Olga Pishtschanska, Leiterin der Rechnungskammer, erklärte, dass die Ausführung des Haushaltsplans aufgrund des Krieges weiterhin schwierig sei und verwies auf Herausforderungen wie logistische Probleme, die Vertreibung der Bevölkerung und Infrastrukturschäden.

Von Januar bis März betrug das reale BIP-Wachstum nur 0,5% und lag damit deutlich unter der Jahresprognose von 2,7%, was Bedenken hinsichtlich der Erreichung der Haushaltseinnahmeziele aufkommen ließ. Zu den Schlüsselfaktoren für diesen Rückgang gehört ein Rückgang der Exporte um 8,7%, insbesondere bei Nahrungsmitteln und Eisenerz. Der Anteil der Produkte mit hoher Wertschöpfung stieg jedoch auf 15,2%.

Im ersten Quartal beliefen sich die Ausgaben des Staatshaushalts auf 1,2 Bio. UAH, was einem Anstieg von 38,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ein signifikanter Anteil von 73,5% dieser Mittel wurde für den Verteidigungs- und Sicherheitssektor aufgewendet. Darüber hinaus wuchs die Gesamtverschuldung des Staates um 2% und belief sich auf 7,1 Bio. UAH. Ein Sechstel der Gesamteinnahmen des Staatshaushalts wurde für den Schuldendienst aufgewendet, obwohl diese Ausgaben 15% niedriger waren als erwartet.