Der Ölmarkt steuert auf einen Rekordüberschuss zu, der zu einem starken Preisverfall führen könnte.

Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die Ölvorräte im Jahr 2026 um 2,96 Mio. Barrel pro Tag wachsen werden, schneller als zu Beginn der Coronavirus-Pandemie. Die Ölnachfrage dürfte in diesem Jahr aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums in China, Indien und Brasilien nur um 680.000 Barrel pro Tag steigen (der geringste Anstieg seit 2019). Für 2026 wird ein Nachfragewachstum von rund 700.000 Barrel pro Tag prognostiziert, das bis zum Ende des Jahrzehnts wahrscheinlich zum Stillstand kommen wird. Unterdessen dürfte das Ölangebot schneller steigen.

Das OPEC+-Ölkartell hat die Lockerung der Produktionsbeschränkungen beschleunigt und plant, die Quoten bis September um 2,2 Mio. Barrel pro Tag anzuheben. Darüber hinaus wurde die Prognose für die Produktion außerhalb des Kartells für 2026 um 100.000 Barrel pro Tag angehoben, was bedeutet, dass diese Länder den Weltmarkt um etwa 1 Mio. Barrel pro Tag ergänzen werden; die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Produktion bereits auf 3,5 Mio. Barrel pro Tag erhöht.

Derzeit liegt der Preis für Brent-Rohöl bei etwa 66 USD pro Barrel (-12% seit Jahresbeginn). Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, wird sich auf dem Markt ein Überschuss entwickeln, der wahrscheinlich zu einem deutlichen Preisverfall führen wird.