Der finanzielle Stressindex in der Ukraine ist hoch, aber stabil, so dass die NBU eine weitere Senkung des Leitzinssatzes vorhersagt.
Der Finanzstressindex, der das Ausmaß der aktuellen Bedrohungen im Sektor misst, befindet sich auf einem hohen, aber stabilen Niveau, so die NBU bei der Vorlage eines Berichts zur Finanzstabilität. Der Bericht stellt fest, dass der totale Krieg und die damit verbundenen Sicherheitsbedrohungen ein zentrales systemisches Risiko für den Finanzsektor bleiben.
Aufgrund der beträchtlichen Militärausgaben wird die Wirtschaft weiterhin von internationaler Finanzhilfe abhängig sein, und die Risiken von deren Unregelmäßigkeit haben zugenommen. Die Chancen auf eine erfolgreiche Einigung der ukrainischen Partner auf Finanzhilfepakete sind jedoch hoch, so dass die NBU davon ausgeht, dass die makroökonomischen Voraussetzungen für ein stabiles Funktionieren des Finanzsektors erhalten bleiben.
Unterdessen sehen die meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der NBU die Möglichkeit, den Diskontsatz im Laufe des Jahres 2024 um 1-2 Prozentpunkte zu senken. Gleichzeitig halten es mehrere Ausschussmitglieder für ratsam, den Zinssatz auf dem derzeitigen Niveau (15%) zu belassen. Anfang November stellte die NBU jedoch fest, dass sie den Diskontsatz im Jahr 2024 nicht senken wird.