Der Beitritt der Ukraine zur EU wird sich auf den Haushalt und die Agrarpolitik der Union auswirken.
Die Aussicht auf einen EU-Beitritt der Ukraine stellt die EU vor neue Herausforderungen, schreibt The Guardian. Der EU-Haushalt beläuft sich auf 185 Mrd. EUR, und Deutschland, Frankreich und Italien leisten die größten Beiträge. Durch den Beitritt neuer Mitglieder werden die Beiträge der einzelnen Länder wahrscheinlich steigen.
Das zweite Problem ist die Größe des EU-Parlaments. Aufgrund ihrer Bevölkerungszahl könnte die Ukraine 50-60 Abgeordnete für sich beanspruchen. Es gibt mehrere Möglichkeiten: Streichung der britischen Quote, Erweiterung des Parlaments oder Reduzierung der Zahl der Abgeordneten aus anderen Ländern – was das Risiko birgt, potenziell unpopulär zu sein.
Eine der größten Aufgaben für die Beamten in Brüssel werden jedoch die Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik sein, wenn die Ukraine Mitglied wird. In Polen und anderen Nachbarländern, die Embargos eingeführt haben, ist bereits ein Schock für das System zu spüren. Die Aussicht auf den Beitritt der Ukraine „wird Verhandlungen auslösen und die seit Jahren andauernde Debatte über die Gemeinsame Agrarpolitik der EU beflügeln“.