Das ungarische Unternehmen MOL sucht nach alternativen Möglichkeiten, russisches Öl durch die Ukraine zu erhalten.
Das ungarische Öl- und Gasunternehmen MOL hat Verhandlungen über ein neues System für den Transport von russischem Öl durch die Ukraine aufgenommen und wird die Verantwortung für diesen Prozess eigenständig übernehmen. Die Änderung des Lieferschemas wurde notwendig, nachdem die ukrainischen Behörden dem Hauptpartner von MOL, dem russischen Unternehmen Lukoil, die Nutzung der durch ukrainisches Gebiet führenden Pipelines untersagt hatten.
Die Gespräche über eine alternative Route sind im Gange, und es wird erwartet, dass bald eine Einigung erzielt wird. Das neue System wird teurer und mit einem höheren Risiko verbunden sein. Außerdem hat die Ukraine ihre Sanktionen gegen die russische Lukoil ausgeweitet, die den Transport von Öl durch die Druschba-Ölpipeline, die ungarische und slowakische MOL-Raffinerien mit Rohstoffen versorgt, eingestellt hat. Insbesondere die Anlage in Sazkhalobat erhielt jährlich etwa 2 Mio. Tonnen Öl, und die Slovnaft-Anlage in Bratislava erhielt 2,5 Mio. Tonnen, d.h. 40 % der gesamten an MOL gelieferten Ölmenge.