Das Ende des Programms für visafreien Handel zwischen der Ukraine und der EU wird sich auf die Ausfuhr von 30 Arten von Agrarprodukten auswirken.

Die EU plant, ihre autonomen Präferenzhandelsmaßnahmen mit der Ukraine zum 5. Juni aufzuheben, so der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, dessen Land bis Juli die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Er betonte, dass Polen die Ukraine in ihrem Krieg mit Russland zwar unterstützen wolle, dies aber nicht auf Kosten der polnischen Erzeuger geschehen dürfe.

Oleksandra Awramenko, ein Vertreter der UABC, wies darauf hin, dass nach der Beendigung des visafreien Handels die Einfuhrquoten für ukrainische Agrarerzeugnisse in die EU nicht auf sieben Produkte beschränkt, sondern auf 30 ausgeweitet werden. Statt eines uneingeschränkten Marktzugangs können die ukrainischen Exporteure dann nur noch 7/12 der jährlichen Kontingente nutzen, die vor dem Krieg in Kraft waren (sieben verbleibende Monate im Jahr für jede Produktkategorie). Dadurch sinken die Weizenexporte von sechs auf eine Million Tonnen, die Maisausfuhren von 4,7 Mio. Tonnen auf 650.000 und die Zuckerausfuhren auf lediglich 20.000 Tonnen.

Avramenko behauptet, dass die Europäische Kommission aufgrund der innenpolitischen Dynamik in einigen EU-Ländern erst im Laufe des Sommers damit beginnen wird, die Handelsbedingungen mit der Ukraine im Rahmen des Assoziierungsabkommens neu zu bewerten.