Angesichts der Verzögerung in Ramstein schwächt Selenskyj seine Haltung zu Verhandlungen und zur Beendigung des Krieges ab.

Das Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Joe Biden auf dem deutschen Luftwaffenstützpunkt Ramstein wird wegen der Wirbelstürme in den USA nicht stattfinden.

Von Selenskyj wurde erwartet, dass er bei dem Treffen in Ramstein einen Gesinnungswandel in Bezug auf eine mögliche Beendigung des Krieges demonstrieren würde. Ukrainische Offizielle sind bereit zuzugeben, dass ein Endspiel ins Spiel kommen muss. Während des Treffens in Ramstein plante der ukrainische Präsident, die Unterstützung der Verbündeten für seinen Siegesplan zu gewinnen, lehnte aber weiterhin jegliche territorialen Zugeständnisse ab.

Obwohl der Druck der ukrainischen Verbündeten auf einen konkreteren Plan zugenommen hat, ist es notwendig, festzulegen, wie der Krieg beendet werden kann, und einen diplomatischen Weg zur Lösung des Konflikts genauer zu prüfen. Die direkte Einladung der Ukraine zum NATO-Beitritt ist ein möglicher Trumpf für Verhandlungen mit dem Kreml. Aber auch bilaterale Sicherheitsgarantien der USA werden die Mitgliedschaft Kyjiws im Bündnis praktisch verdoppeln.

Moskau lehnt jedoch eine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO kategorisch ab, so dass unklar ist, welche Formel alle Parteien an den Verhandlungstisch bringen wird.