Angesichts der anhaltenden Krise im Bergbausektor verliert die Ukraine rasch ihre Exportpositionen.


Nach der bemerkenswerten Erholung der ukrainischen Eisenerzexporte Anfang 2024, die durch die Öffnung des Seekorridors begünstigt wurde, erreichte der ukrainische MMC-Sektor fast 50% des Vorkriegsniveaus. Allerdings gehen diese Zahlen jetzt rasch zurück. Seit Anfang 2025 sind die Erzverkäufe nach Übersee erneut zurückgegangen, und zwar von Januar bis April um 10,2% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024 auf insgesamt 11,15 Mio. Tonnen.
Die monetären Verluste sind sogar noch ausgeprägter und belaufen sich auf fast 21%. Im Jahr 2025 könnte das physische Volumen der Erzexporte um 15% auf 27 Mio. Tonnen sinken. Der Eisenerzsektor ist die drittgrößte Deviseneinnahmequelle der Ukraine, noch vor Erdöl und Mais, so dass diese Krise für die Wirtschaft besonders nachteilig ist. Obwohl die globalen Erzpreise über dem Niveau der Jahre 2015 bis 2018 liegen, ergeben sich aus den inländischen Kosten und der globalen Nachfrage erhebliche Herausforderungen.
Der Anstieg der Strompreise und der Logistikdienstleistungen macht ukrainisches Erz weniger wettbewerbsfähig, während der durchschnittliche Erzpreis auf dem Weltmarkt voraussichtlich auf 73 USD pro Tonne fallen wird. Außerdem könnte sich die Situation nach dem Ende des visafreien Handels mit der EU im Juni verschlechtern.