Der österreichische Bundespräsident fordert Putin öffentlich zu ernsthaften Friedensverhandlungen auf.

„Ich appelliere erneut an die Machthaber im Kreml, diesen illegalen Krieg zu beenden und ernsthafte, ehrliche Verhandlungen aufzunehmen. Präsident Selenskyj hat uns heute erneut versichert, dass die Ukraine dazu bereit ist“, betonte der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 16. Juni in Wien während einer Pressekonferenz mit Präsident Selenskyj.

Van der Bellen fügte hinzu, dass sich die internationale Gemeinschaft innerhalb der UNO „für einen gerechten, umfassenden und nachhaltigen Frieden für die Ukraine“ ausgesprochen habe. „Ein solcher Frieden kann jedoch nicht ohne Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen der Ukraine erreicht werden“, fügte der österreichische Präsident hinzu.

Selenskyj wiederum appellierte an die Neutralität Österreichs und wies darauf hin, dass die Neutralität die Ukraine nicht vor dem russischen Angriff schützen konnte. Van der Bellen räumte ein, dass Österreich aufgrund seiner Neutralität seit Jahrzehnten keine ernsthafte Verantwortung für die eigenständige Gewährleistung seiner Verteidigung übernommen habe.

Die ukrainische Delegation unterzeichnete mehrere bilaterale Memoranden und Dokumente mit der österreichischen Führung über den Schutz und die Rückführung ukrainischer Kinder aus Russland, die Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft, die Entwicklung der interregionalen und kommunalen Zusammenarbeit, die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Region Odessa und dem Bundesland Oberösterreich sowie die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine.