Merz sagt den Europäern, sie sollten sich auf einen längeren russisch-ukrainischen Krieg einstellen, und ruft zu verstärkter Unterstützung für die Ukraine auf.


Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz rechnet nicht mit einem baldigen Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine.
„Normalerweise enden Kriege aufgrund wirtschaftlicher oder militärischer Erschöpfung einer oder beider Seiten, aber in diesem Krieg sind wir offensichtlich noch weit von einer solchen Situation entfernt“, sagte Merz.
Seiner Meinung nach müssen sich die Europäer auf einen langwierigen Konflikt einstellen, der eine noch aktivere Unterstützung der Ukraine erfordert, um deren Verteidigungsfähigkeit zu gewährleisten.
„Russland hat sich verkalkuliert“, sagte er und betonte, dass die europäische Einheit in den letzten Jahren gestärkt wurde und die NATO nach dem Beitritt Schwedens und Finnlands noch robuster ist.
Der deutsche Bundeskanzler äußerte sich auch zur Weigerung Moskaus, im Vatikan Gespräche mit der Ukraine zu führen. Dies zeige, dass Russland nicht an einem Waffenstillstandsabkommen oder gar an einem Friedensvertrag mit Kyjiw interessiert sei.
Die Ukraine hingegen, so betonte Außenminister Andrij Sybiha, sei durchaus zu einer Waffenruhe und einem Waffenstillstand bereit, doch Russland reagiere darauf mit Raketenangriffen.