Jedes Jahr verdient Russland etwa 11 Mrd. USD an den Öl- und Gasexporten durch die Ukraine, während die Ukraine selbst nur 1 Mrd. USD einnimmt, sagte der ehemalige Direktor des ukrainischen GTS-Betreibers, Serhiy Makogon. Die Energietransitkapazität durch Sudzha beträgt etwa 6 Mrd. USD für Öllieferungen und etwa 5 Mrd. USD für Gas. Aufgrund der aktiven Feindseligkeiten in der Region Kursk besteht ein gewisses Risiko, dass der Gastransit durch den Knotenpunkt unterbrochen wird:
- Das erste ist militärischer Natur. Das Gebiet von Sudzha ist von Gastunneln durchzogen, und wenn Russland schwere Artillerie und Bomben aus der Luft einsetzt, ist das Risiko einer Beschädigung der Infrastruktur sehr hoch.
- Das zweite ist wirtschaftlicher Natur. Es geht um den Verlust der Gasbuchhaltung. Niemand wird ohne Buchführung Gas durch die Ukraine liefern, denn dann wird es zum Schmuggel, erklärte der Experte.
„Ich sehe keine großen Risiken für die Ukraine und Europa, wenn der Transit eingestellt wird. Die Ukraine hat seit 2015 kein Gas mehr aus der Russischen Föderation importiert und bereitet sich darauf vor, ab 2019 ohne Transit zu arbeiten. Und die EU erhält nur 4 % ihrer Gasimporte über die Ukraine“, so Makogon.