Putins Projekt, die Gaslieferungen nach China zu erhöhen und eine neue Power of Siberia-2-Pipeline zu bauen, ist seit langem auf Eis gelegt. Die Mongolei – durch die die 2.500 km lange Pipeline verlaufen sollte – hat die Gazprom-Gasleitung erst 2028 in ihren nationalen Entwicklungsplan aufgenommen. Russland bot der Mongolei an, zusätzlich zu den Transiteinnahmen auch Gas aus der Pipeline zu beziehen, die eine Kapazität von 50 Mrd. Kubikmetern pro Jahr haben soll. Allerdings muss Moskau noch eine Einigung mit Peking erzielen. Die Russische Föderation glaubt nicht mehr daran, dass sie von Peking das gewünschte Abkommen erhalten kann. Bereits 2022 schlug Putin dem chinesischen Staatschef Xi Jinping vor, dass China seinen Bezug von russischem Gas auf 100 Mrd. Kubikmeter pro Jahr erhöht, um den für Gazprom verlorenen europäischen Markt zu ersetzen. Chinas Präsident gab jedoch nie grünes Licht für den Bau, da er verlangte, dass der Gaspreis auf das russische Inlandsniveau gesenkt wird, d. h. auf 60 USD pro 1.000 Kubikmeter. Zum Vergleich: China kauft heute Gas aus der Russischen Föderation für 260 USD pro 1.000 Kubikmeter.