Polen bewegt sich zuversichtlich auf ein totales und unbefristetes Embargo für ukrainische Agrarprodukte zu. Nach Angaben der NBU beliefen sich die Lebensmittelexporte nach Polen im vergangenen Jahr auf 1,8 Mrd. USD oder 8% der gesamten Lebensmittelexporte. Für die meisten ukrainischen Lebensmittel ist Polen jedoch kein Schlüsselmarkt. Im vergangenen Jahr gingen die ukrainischen Lebensmittelexporte nach Polen um 67 Prozent auf 1,754 Mrd. USD zurück.
Jehor Kyjan, ein Wirtschaftsanalyst, fügt hinzu, dass die Ukraine im Allgemeinen mehr aus Polen importiert als exportiert und ihre Agrarprodukte hauptsächlich auf dem Seeweg ausführt. Daher wird der Verlust des polnischen Marktes keinen großen Einfluss auf die Getreideexporte haben.
Die Proteste an der Grenze verhindern jedoch den Transit anderer Güter. Die Ukraine muss daher die Spannungen an der Grenze abbauen, auch auf Kosten von Exportbeschränkungen für Getreide. Gleichzeitig kann es auch bei Obst und Gemüse zu Einschränkungen kommen.
Langfristig ist es jedoch möglich, unter Umgehung Polens direkte Versorgungslinien zu den Endabsatzmärkten zu etablieren, was den ukrainischen Produzenten mehr Gewinn und den polnischen und ukrainischen Produkten mehr Wettbewerb in der EU, Großbritannien und den USA bringen wird.