Der ehemalige Botschafter in Deutschland und künftige Vertreter der Ukraine bei der UNO, Andrij Melnyk, glaubt, dass Deutschland unter Bundeskanzler Friedrich Merz zum wichtigsten Partner der Ukraine werden könnte.
„Dies ist der historische Moment, in dem Deutschland eine echte Führungsrolle in Europa übernehmen kann, nicht nur eine Wirtschaftsmacht. Der künftige Bundeskanzler Friedrich Merz hat solche geopolitischen Ambitionen“, sagte er.
Melnyk wies darauf hin, dass Deutschland früher stolz darauf war, nach den USA die zweitgrößte Waffenlieferantin Kyjiws zu sein. Im Jahr 2022 setzte Merz Bundeskanzler Scholz unter Druck, damit Berlin die Ukraine mit schweren Waffen beliefert. Melnyk zufolge denkt der künftige Bundeskanzler in historischen Dimensionen und kann als einer der erfolgreichsten deutschen Regierungschefs in die Geschichte eingehen, aber auch als wahrer europäischer Führer, der die Ukraine durch eine drastische Erhöhung der Militärhilfe in diesem kritischen Moment retten kann.
In der neuen deutschen Regierung wird Boris Pistorius Verteidigungsminister bleiben und befürwortet im Allgemeinen die Fortsetzung der militärischen Hilfe für die Ukraine, aber er hat die Verlegung von Taurus-Langstreckenraketen nach Kyjiw bisher nicht unterstützt.