Ukrainische Unternehmen haben einen neuen Weg gefunden, die hohen Zölle von 180 EUR pro Tonne zu umgehen, indem sie Metallschrott durch EU-Länder reexportieren. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 nahm die Ausfuhr strategischer Rohstoffe erheblich zu und wurde hauptsächlich in EU-Länder verschifft.
In den letzten zwei Jahren stieg die Ausfuhr von Metallschrott in die EU um 2000%. Die europäischen Metallurgen profitieren davon jedoch nicht. Auch die Ukraine erleidet Verluste in Höhe von Hunderten von Mio. Hrywnja, da fast alle Routen für den Export von ukrainischem Metallschrott durch europäische Länder einen Reexport in die Türkei oder nach Indien über Bulgarien und Polen beinhalten.
Nach dem Krieg hat sich die geografische Struktur des ukrainischen Schrottexports verändert. Vor dem Krieg verschifften die Schrottexporteure ihre Rohstoffe vor allem auf dem Seeweg in die Türkei und nach Transnistrien, doch jetzt ist dies aufgrund der Blockade der Häfen schlichtweg unmöglich. Das einzige verbliebene Exportziel sind die EU-Länder, in die in der ersten Jahreshälfte 100% des ukrainischen Metallschrotts geliefert wurden.