War es das wert? Außenpolitische Analysten stellen fest, dass Russland derzeit etwa 20% des ukrainischen Territoriums kontrolliert, von denen ein erheblicher Teil völlig zerstört ist. In den besetzten Gebieten leben zu wenige Menschen, als dass ein wirtschaftlicher Aufschwung stattfinden könnte. Auch fehlt es an Industrie und Infrastruktur, die sich für eine kommerzielle Produktion eignen. Selbst in den 2014 besetzten Gebieten, die keine nennenswerten Schäden erlitten haben, ist die Wirtschaftsleistung noch nicht wieder auf dem Niveau von 2013.
Derzeit sind die besetzten Gebiete vollständig auf Subventionen aus dem russischen Haushalt angewiesen. Mehr noch, ein möglicher wirtschaftlicher Nutzen, den Moskau aus diesen eroberten Gebieten ziehen könnte, wird nicht nur gering sein, sondern auch mit einem hohen Preis verbunden sein.
Neben den Hunderttausenden von russischen Soldaten, die im Kampf gefallen sind, hat Russland auch materielle Verluste in unvorstellbarem Ausmaß zu beklagen. Zwischen 500.000 und 1,3 Millionen junge, gebildete und wohlhabende Bürger sind aus Russland selbst geflohen, und die Sanktionen haben die Wirtschaft schwer geschädigt.
„Es ist daher unwahrscheinlich, dass Putin als derjenige in die Geschichte eingehen wird, der einen wirtschaftlichen und strategischen Gewinn für Russland errungen hat“, so die Analysten.