Die Konfiszierung eingefrorener russischer Vermögenswerte könnte unbeabsichtigte Folgen haben, die dem internationalen Finanzsystem schaden würden, sagte Valerie Urben, CEO von Euroclear, das den Großteil der eingefrorenen russischen Vermögenswerte verwahrt.
„Russland kann jederzeit Gegenmaßnahmen ergreifen, die die Finanzmärkte weiter destabilisieren könnten“, sagte sie.
Urben merkte an, dass US-Präsident Donald Trump versuche, die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland zu bewegen. Das Schicksal von Russlands eingefrorenen Vermögenswerten könnte ein Thema der Verhandlungen werden, wobei einige Beamte es vorziehen, mit der Konfiszierung von Vermögenswerten fortzufahren.
„Wir haben den Fall mit dem iranischen Vermögen vor mehr als 20 Jahren gesehen. Ich glaube also nicht, dass dies eine rein theoretische Möglichkeit ist“, so Urben.
Wenn die EU-Mitglieder jedoch russische Vermögenswerte beschlagnahmen, müssen sie auch die damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen übernehmen, um Euroclear vor künftigen russischen Klagen zu schützen. Bislang haben sich die EU und die G7 lediglich darauf geeinigt, die mit diesen Vermögenswerten erwirtschafteten Gewinne zu verwenden, um der Ukraine 50 Mrd. USD an Hilfe zukommen zu lassen.