Infolge der geschlossenen Schwarzmeerhäfen und der derzeitigen Kosten für die Logistik über die Donau müssen die Landwirte Getreide zu einem Preis von 40 USD pro Tonne verkaufen, der unter ihren Produktionskosten liegt. Dies wird die Landwirte daran hindern, die Aussaat für das nächste Jahr abzuschließen, und könnte zu einem Rückgang der Getreideproduktion in der Ukraine um insgesamt 30% führen, was 15 Mio. Tonnen entspricht.
Die European Business Agency (EBA) prognostiziert, dass die Schließung des Getreidekorridors zu einem Rückgang der Winterernte 2023 um 33% bzw. 1,5 Mio. Hektar führen könnte. Das bedeutet, dass die Weizen- und Gerstenernte um 6 Mio. Tonnen zurückgehen wird.
Die EBA unterstreicht die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen zur Umsetzung einer Strategie zur Freigabe der ukrainischen Schwarzmeerhäfen für den kommerziellen Transport aller Arten von Gütern. Dazu ist es erstens notwendig, die Sicherheit der Schifffahrt zu gewährleisten, einschließlich der Entminung von Seegebieten. Zweitens ist die Schaffung von Kriegsrisikoversicherungsprogrammen für Schifffahrtsunternehmen, die direkten Handel mit der Ukraine betreiben, von entscheidender Bedeutung.
Das EBA wandte sich an den Sprecher des UN-Generalsekretärs, Stephane Dujarric, mit der Bitte, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die russische Blockade der ukrainischen Seehäfen zu beenden.