Das Land verfügt über 17 Bioethanolanlagen mit einer Produktionskapazität von 430.000 Tonnen G1-Alkohol, der in der EU und der Schweiz als umweltfreundlicher Zusatzstoff für Benzin verwendet wird. Seit Mai ist in der Ukraine eine 5%ige Bioethanolbeimischung zu Benzin vorgeschrieben, doch der Markt benötigt nur 100.000 Tonnen Bioethanol.
Die Ukraine exportiert diesen umweltfreundlichen Kraftstoff im Rahmen einer Quote von derzeit 100.000 Tonnen pro Jahr aktiv nach Europa. Bis zum 5. Juni könnte dieses Kontingent aufgehoben werden, wenn eine zollfreie Ausfuhrregelung eingeführt wird. Ein möglicher Grund dafür, dass dies nicht geschieht, ist die Tatsache, dass die Ukraine G1-Bioethanol aus Mais und Melasse herstellt, die Lebensmittel sind; eine zunehmende Verwendung dieser Produkte führt zu Bedenken hinsichtlich der Ernährungssicherheit. In der EU besteht die größte Nachfrage nach G2-Bioethanol, das aus ungenießbaren, aus Zellulose gewonnenen Rohstoffen hergestellt wird.
Derzeit verkaufen amerikanische Unternehmen über 300.000 Tonnen Bioethanol nach Europa. Sollte der Zollkonflikt zwischen der EU und den USA eskalieren, könnten die amerikanischen Bioethanolimporte nach Europa eingestellt werden, so dass die Ukraine von einer erweiterten Exportquote profitieren könnte.