Die Nationalbank verschlechterte ihre Wachstumsprognose für die ukrainische Wirtschaft für 2024 von 3,6% auf 3% aufgrund der schwerwiegenden Folgen der russischen Raketenangriffe auf die Energieinfrastruktur. Die Schätzungen der Zentralbank decken sich mit der Prognose der EBWE, die im Mai aus dem gleichen Grund ebenfalls von einer Verlangsamung des ukrainischen Wirtschaftswachstums auf 3% in diesem Jahr ausging.
Gleichzeitig stellt die NBU fest, dass sich die ukrainische Wirtschaft trotz des anhaltenden Beschusses weiter erholt und das reale BIP im ersten Quartal gewachsen ist. Der wichtigste Faktor, der zum Wirtschaftswachstum beiträgt, ist die hohe Anpassungsfähigkeit der Unternehmen und der Bürger an die Kriegsbedingungen. Die Wirtschaft wird auch durch beträchtliche Haushaltsausgaben für Verteidigung und Sozialausgaben gestützt. Der Seekorridor ist weiterhin in Betrieb und ermöglicht ukrainischen Unternehmen den Export von Lebensmitteln und Metallurgieprodukten.
Die Regierung gab im ersten Quartal aufgrund der Ungewissheit über die internationalen Hilfsströme nur wenig Geld aus, was die wirtschaftliche Erholung etwas verlangsamte.
Die NBU geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum der Ukraine in den kommenden Jahren auf 4-5% beschleunigen wird.