Dutzende von Außenpolitikexperten forderten die Mitglieder des Nordatlantikbündnisses auf, auf dem Gipfeltreffen vom 9. bis 11. Juli in Washington die Frage des Beitritts der Ukraine zur NATO zu vermeiden. Sie warnen davor, dass Russland im Falle einer Aufnahme der Ukraine diese in Zukunft angreifen wird, was „zur Anwendung des fünften NATO-Artikels führen wird“, der die Verbündeten verpflichtet, ein Mitglied des Bündnisses zu verteidigen. Der Appell, sich nicht auf den fünften Artikel zu berufen, ist unter den Gegnern einer Mitgliedschaft der Ukraine weit verbreitet.
„Je näher die NATO der Ukraine nach Beendigung des Krieges die Mitgliedschaft in Aussicht stellt, desto größer ist der Anreiz für Russland, den Krieg fortzusetzen. Die Herausforderungen, die Russland schafft, können ohne die Beteiligung der Ukraine an der NATO gelöst werden“, heißt es in Dokumenten, die von Politico zitiert werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass der Beitritt der Ukraine das Gegenteil der beabsichtigten Folgen haben könnte, indem er „das Land zu einem Ort der langfristigen Konfrontation zwischen den beiden führenden Atommächten der Welt macht“ und Putin in die Hände spielt. Eine andere Gruppe von Experten ist jedoch der Ansicht, dass die Verbündeten davon profitieren würden, wenn sie der Ukraine auf dem Gipfel klare Bedingungen für ihre künftige Mitgliedschaft stellen würden. Dies würde Kyjiw auch beweisen, dass die Unterstützung des Westens nicht ins Wanken geraten wird.