Bruno Kahl, Leiter des deutschen Bundesnachrichtendienstes, erklärte, dass Russlands Angriff auf Europa davon abhängt, wie sich der Konflikt in der Ukraine entwickelt.
„Eine rasche Beendigung des Krieges in der Ukraine würde es den Russen ermöglichen, ihre Energie dorthin zu lenken, wo sie wirklich hinwollen, nämlich gegen Europa“, behauptet er.
Wie der Geheimdienstchef weiter ausführte, könnte Russland, wenn die Kämpfe bis 2029-2030 eingestellt werden, seine Ressourcen früher als erwartet umleiten und sich auf die Bedrohung Europas konzentrieren. Seiner Meinung nach strebt Moskau die Wiederherstellung einer Weltordnung an, wie sie Ende der 1990er Jahre in Europa bestand – ohne amerikanische Truppen auf dem Kontinent und mit einer erweiterten russischen Einflusssphäre im Westen. Darüber hinaus beabsichtigt Russland, die Einheit des Westens auf die Probe zu stellen, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung von Artikel 5 über die kollektive Verteidigung der NATO.
Kahl hofft, dass die Pläne Moskaus nicht in Erfüllung gehen, räumt aber ein, dass diese Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen ist. Er erklärt, dass das weitere Vorgehen der Russischen Föderation davon abhängen wird, wann der Krieg in der Ukraine beendet sein wird.